DuckDuckGo-Browser im Test – jetzt mit Passwortverwaltung (2024)

Auf den ersten Blick

Unsere Wertung

Pro

  • Guter Trackingschutz
  • Integrierte Passwortverwaltung
  • Synchronisation ohne Konto
  • Duck Player für Youtube
  • Deutsch lokalisiert

Kontra

  • Kein Reader
  • Lesezeichenleiste nicht individuell konfigurierbar
  • Noch keine Unterstützung für Passkeys

Fazit

Der DuckDuckGo-Browser für den Mac ist jetzt lokalisiert, hat eine Passwortverwaltung, die den Schlüsselbund von macOS verwendet, und bietet einen guten Schutz vor Tracking. Passwörter und Lesezeichen lassen sich zudem mit iPhone und iPad synchronisieren, ohne ein Konto zu erstellen.

DuckDuckGo kennt man meist als Suchmaschine, die sich alternativ zu Google oder Bing in Safari oder einem anderen Browser auswählen lässt. Von DuckDuckGo gibt es seit längerem auch Erweiterungen für Chrome, Edge, Safari, Firefox und Opera, die das Surfen im Internet anonymer machen sollen, indem das Tracken des Anwenders möglichst unterbunden wird. Und für Android und iOS gibt es eine DuckDuckGo-App. Das neueste Familienmitglied im Angebot von DuckDuckGo ist der Desktop-Browser für macOS und Windows, den wir in der jüngsten Fassung für den Mac angeschaut und ausprobiert haben.

Der DuckDuckGo-Browser verwendet für die Darstellung der Webseiten Webkit, genauso wie Safari. Auf dem iPhone und iPad war die Nutzung von Webkit für alle alternativen Browser bisher Bedingung, mit dem Digital Markets Act (DMA) ergibt sich eine neue Situation. Für die DuckDuckGo-App wird sich durch die Öffnung von iOS in der Europäischen Union für andere Render-Engines nichts ändern. Trotz derselben Render-Engine ist Safari in den Tests mit Speedometer 3.0 und Motionmark von der Webseite Browserbench.org etwas schneller als DuckDuckGo. Hier hat Apple wohl noch für den eigenen Browser optimiert.

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Anonymer suchen

Für die Suche verwendet der DuckDuckGo-Browser wie zu erwarten die Suche von DuckDuckGo. Andere Suchmaschinen lassen sich nicht auswählen. Die Suchbegriffe überträgt der Browser verschlüsselt – so sind sie weder vom Internetprovider noch von einer anderen Webseite aus einsehbar. Zudem speichert DuckDuckGo laut der Angaben des Anbieters keine Informationen, aus denen sich ein Nutzerprofil erstellen ließe, und auch keine Standort- und Geräteinformationen. DuckDuckGo speichert nach eigenen Angaben nur anonymisierte Daten über verwendete Suchbegriffe, um die Suchengine zu verbessern.

Diese zehn besten Safari-Alternativen empfiehlt Apple

DuckDuckGo verwendet für die Suchergebnisse mehrere Quellen, darunter Bing, allgemein zugänglichen Informationen wie Wikipedia oder Trip Advisor sowie Ergebnisse eines eigenen Web Crawlers (DuckDuckBot). Für die Kartendarstellung kommt Apple Maps zum Einsatz. Um DuckDuckGo zu finanzieren, blenden sich auf den Seiten mit den Suchergebnissen Links mit Werbung ein, die von Microsoft stammen. Da DuckDuckGo keine Informationen über das Suchverhalten speichert, sind die Anzeigen nicht personalisiert, sondern beziehen sich nur auf die vom Anwender eingegebenen Suchbegriffe.

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Möchten Sie manchmal eine andere Suchseite verwenden, können Sie mithilfe von Bangs auf andere Suchmaschinen (und direkt auf viele Webseiten) zugreifen. Dazu tippen Sie ein Ausrufezeichen und einen oder mehrere Buchstaben ein, dann ein Leerzeichen und anschließend den Suchbegriff. Für Google wären das beispielsweise „!g“, für Bing „!b“, für Startpage !sp und für Qwant „!qw“. Auf dieser Seite finden sie eine umfassende Liste der Bangs. Die Suche auf anderen Webseiten und mit anderen Suchmaschinen unterliegt dann aber nicht mehr den Privatsphärefunktionen von DuckDuckGo.

Integrierte Passwortverwaltung

Die aktuelle Version von DuckDuckGo für macOS hat jetzt eine deutsche Bedienoberfläche. Neu hinzugekommen ist zudem eine integrierte Passwortverwaltung mit der Möglichkeit, die Passwörter sowie die Lesezeichen zwischen mehreren Geräten zu synchronisieren. Sie können alternativ die Passwortverwaltung Bitwarden verwenden, andere Passwortmanager funktionieren nicht. Legen Sie auf einer Webseite ein Konto an, schlägt die Passwortverwaltung von DuckDuckGo ein sicheres Passwort vor und speichert es automatisch, wenn Sie es verwenden. Sie müssen sich also keine sicheren Passwörter selbst ausdenken. Passkeys unterstützt der Browser bisher nicht.

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Die integrierte Passwortverwaltung verwendet zum Speichern der Passwörter den Schlüsselbund von macOS sowie von iOS und iPadOS. Wollen Sie im Browser auf die Passwörter zugreifen, die Option hierfür bezeichnet das Programm etwas ungewohnt mit „Autovervollständigen“, so verwenden Sie den für das Gerät gespeicherten Fingerabdruck beziehungsweise die Gesichtserkennung von iPhone und iPad. Alternativ tippen Sie das Gerätepasswort ein. Die Passwörter sind also so geschützt wie diejenigen, die in der Passwortverwaltung von Safari gespeichert sind. Safari kann aber nicht auf die Passwörter von DuckDuckGo zugreifen, und umgekehrt geht es auch nicht. Sie können jedoch Passwörter aus anderen Browsern importieren. Außer den Passwörtern lassen sich auch Kreditkarteninformationen und persönliche Informationen (Identitäten) in DuckDuckGo speichern.

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Passwörter synchronisieren

Um die in der Passwortverwaltung von DuckDuckGo gespeicherten Daten zwischen verschiedenen Geräten zu synchronisieren, müssen Sie, anderes als bei den meisten anderen Browsern, kein Konto anlegen und dazu persönliche Informationen angeben. Auf dem ersten Gerät, auf dem Sie die Synchronisation aktivieren, wird ein QR-Code und ein Zahlenschlüssel angezeigt. Den QR-Code scannen Sie in DuckDuckGo auf dem iPhone oder dem iPad, auf dem Mac tippen Sie den Zahlencode ein. Für die Synchronisation werden die Daten lokal verschlüsselt und dann auf einen Server von DuckDuckGo geladen.

Damit Sie beim Verlust eines Geräts noch auf diese Daten zugreifen können, wird lokal ein Wiederherstellungscode erzeugt, den Sie sicher aufbewahren müssen. Nur mit diesem lassen sich die Daten dann entschlüsseln und wiederherstellen. DuckDuckGo hat keinen Zugriff auf den Inhalt der verschlüsselten Daten, da der Schlüssel nur lokal auf Ihren Geräten gespeichert ist und nicht übertragen wird. Außer den Passwörtern lassen sich auch die Lesezeichen und die Favoriten zwischen den Geräten synchronisieren. In den Einstellungen können Sie die auf dem Server abgelegten Daten auch wieder deaktivieren und löschen.

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Tracking unterbinden

Alle Website-Daten, Cookies und der Verlauf lassen sich mit einem Mausklick löschen, indem Sie auf das Feuer-Symbol in der Symbolleiste klicken. Auch alle geöffneten Tabs schließt diese Aktion. Webseiten, deren Cookies und Daten Sie behalten möchten, machen Sie „feuerfest“. Ebenso hilfreich ist die Option, die Dialogfenster automatisch schließen zu lassen, in denen man zur Zustimmung für das Setzen der Cookies aufgefordert wird. Das funktioniert recht gut, aber nicht immer. Auch auf dem iPhone und dem iPad gibt es diese Optionen.

Da der DuckDuckGo-Browser schwerpunktmäßig darauf ausgelegt ist, das Tracken des Anwenders zu unterbinden, sehen Sie in der Regel wenig Werbung. Denn da Werbung oft mit einer Tracking-Möglichkeit verknüpft ist, wird diese von DuckDuckGo nicht geladen und angezeigt. Per Klick auf das Symbol „Privacy Dashbord“ in der Adresszeile blendet sich eine Übersicht über die geblockten Tracker ein. Hier ist auch zu sehen, ob die Verbindung zur betreffenden Webseite per „HTTPS“ verschlüsselt ist.

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Ein Alleinstellungsmerkmal des DuckDuckGo-Browsers für den Mac und für Windows ist der „Duck Player“. Diese dient dazu, Videos von YouTube abzuspielen, ohne sich Trackimg-Cookies einzufangen. Was im Endeffekt zu weniger Werbung führt, da diese, wie schon erwähnt, meist mit dem Tracking gekoppelt ist und einfach übersprungen wird.

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Was noch fehlt

Bisher gibt es im DuckDuckGo-Browser keine Reader-Ansicht. Auch die Verwaltung der Lesezeichen könnte besser sein. So lässt sich die Lesezeichenleiste nicht individuell bestücken, es sind immer alle Ordner mit Lesezeichen und alle einzeln gespeicherten Lesezeichen angezeigt. Bei vielen Lesezeichen macht das die Leiste unübersichtlich. Auch kann man in der Lesezeichenverwaltung keine Lesezeichen per Drag-and-drop den Favoriten hinzufügen. Wünschenswert wäre auch eine Lokalisierung der Hilfeseiten.

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Fazit

DuckDuckGo hat den Browser für macOS und Windows seit letztem Jahr weiterentwickelt. Er ist jetzt auf einem Stand, bei dem es sich unserer Meinung nach lohnt, ihn mal auszuprobieren. Er bietet mit dem guten Trackingschutz, der Option, mit einem Mausklick alle Website-Daten zu löschen, der Passwortverwaltung, die eine Synchronisation ohne Konto ermöglicht, und dem Duck Player einige Vorteile gegenüber anderen Browsern.

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